BLUTAKUT

Teilprojekt Transfusionsmedizin
„Sicherstellung der Versorgung mit Blutprodukten in Krisensituationen“

Blut ist ein kostbares Gut, dessen Bestandteile bis heute nicht durch die Forschung ersetzt werden können. Es versorgt den Körper mit Sauerstoff, sichert die Wärmeregulation, den Transport von Nährstoffen und Abbauprodukten sowie die Gerinnung und die Immunabwehr.

Schon im Altertum wurden Bluttransfusionen durchgeführt. Bereits 1492 sollte Knabenblut Papst Innozenz VIII gesunden lassen, mit dem Erfolg, dass die Kinder starben und der Papst nicht von den Krankheiten genesen ist. Ab 1824 nahm die Behandlung durch die „Mensch-zu Mensch-Transfusion“ zu, allerdings war nur jede 2. Transfusion erfolgreich. Karl Landsteiner entdeckte 1900 die Welt der Blutgruppen, wobei es ihm gelang, die Blutgruppenmerkmale A, B und 0 zu identifizieren. 1907 wurden die ersten Verträglichkeitstest erwähnt (Ludvig Hektoen), die Vorläufer der heutigen Kreuzprobe. Aber erst im Oktober 1921 wurde die erste offizielle Blutspendeeinrichtung in London eröffnet.

In modernen Blutspendeeinrichtungen werden heutzutage aus Vollblutspenden verschiedene Blutprodukte, wie Erythrozytenkonzentrate (rote Blutkörperchen), Therapeutisches Plasma und ggf. Thrombozytenkonzentrate (Blutplättchen, die für die Gerinnung wichtig sind) für Bluttransfusionen gewonnen (genauere Informationen zur Herstellung von Blutkomponenten aus Vollblutspenden[HT1] ).

Apheresetechniken ermöglichen eine gezielte Herstellung von Thrombozytenkonzentraten und Therapeutischem Plasma durch die Auftrennung des Blutes mittels Zellseparatoren.

In Deutschland spenden weniger als 4% der Einwohner Blut. Da es in jedem Jahr zur Urlaubs-und Ferienzeit Engpässe gibt, ist die Versorgung der Bevölkerung nur mit einer hervorragenden logistischen Leistung gesichert. Wenn allerdings in Krisensituationen oder anderen Gefährdungslagen der Bedarf ad hoc rasant ansteigt und darüber hinaus Blutspender oder Blutspendelokale nicht zur Verfügung stehen (z.B. bei Pandemien, bei Katastrophen, bei einem Blackout), kann eine humanitäre Krise nicht ausgeschlossen werden.

Um die Wiederholungsspender zu motivieren, zu aktivieren und an die richtigen Standorte zu leiten, wurde „BLUTAKUT“ entwickelt. Eine Plattform, die es ermöglicht, Blutspender und Mitarbeiter in Situationen in denen dringend Blutspenden benötigt werden einzuladen und dadurch die Resilienz der Versorgung mit Blutkonserven zu steigern.

Unabhängig von BLUTAKUT können Sie natürlich auch jeder Zeit Blutspenden. Ein erster Anlaufpunkt wäre der Weltblutspendetag, jährlich am 14.6. Nähere Informationen zu BLUTAKUT erhalten Sie direkt bei Ihrem Blutspendetermin.

Die Fußball-EM 2024 kommt vom 15.06. bis 14.07.2024 auch nach Berlin. Wir freuen uns auf jeden Blutspender, der uns unterstützt, dieses Ereignis abzusichern und auch somit zu einem rundum gelungenen Event beiträgt.

Kontakt:


Zentrum für Transfusionsmedizin und Zelltherapie Berlin (https://www.ztb-charite.de/)

Campus Charité Mitte

Schumannstraße 22 | neben der Hauptzufahrt
10117 Berlin
Telefon: 030 450 525 167
E-Mail: blutspende@charite.de

Campus Virchow-Klinikum

Augustenburger Platz 1 | Einfahrt Seestraße | Haus 37, Forum 4
13353 Berlin Wedding
Telefon: 030 450 553 899
E-Mail: blutspende@charite.de