Workshop Resilienz und Vernetzung von Infrastruktur bei der Berliner Feuerwehr

Am 09. Und 10. November hat der Forschungsbereich der Berliner Feuerwehr zu einem Workshop zum Thema Resilienz und Vernetzung von Infrastruktur eingeladen. Im Fokus stand die Frage, wie intelligente Technologien eingesetzt werden können, um die Wertschöpfungsketten von Infrastrukturbetreibenden resilienter zu machen. An dem Workshop nahmen Vertretende der Berliner Wasserbetriebe, der Deutschen Bahn Netz AG, von ALBA Berlin, der Berliner Stadtreinigung, des Kompetenzzentrums Kritische Infrastrukturen der NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg sowie der Senatsverwaltung für Wirtschaft Energie und Betriebe und der Senatsverwaltung für Inneres und Sport in Berlin teil. So wurde ein intensiver Austausch zwischen der Wasserversorgungs-, Der Verkehrs-, der Entsorgungs-, der Telekommunikations- und der Energieinfrastruktur ermöglicht.

Der Workshop bestand aus drei aufeinander aufbauenden Teilen.


Im ersten Teil ging es um die Resilienz-Strategien der Infrastrukturbetreibenden. Es wurde diskutiert, wie die Szenarien „Pandemie“, „Extremwetter“ und „Blackout“ die Arbeitsabläufe in der eigenen Organisation beeinflussen und wie gut man auf die verschiedenen Auswirkungen vorbereitet ist. Hier zeigte sich, dass es bei dem Szenario Blackout wenig Erfahrungswerte und somit viele Unbekannte gibt.

In einem zweiten Schritt wurden von den technischen Partnern Mehrwert-Dienste im Rahmen von Fachvorträgen vorgestellt. Zunächst wurde von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport das Lagebild Berlin präsentiert. Dabei handelt es sich um eine webbasierte Informationsplattform auf Geodatenbasis, deren Ziel der Austausch von lagerelevanten Informationen in Echtzeit ist.
Es folgten Fachvorträge über die Kat-L-Infrastruktur und das KI-gestützte Social Media Monitoring als Informationsquelle in Krisenlagen.

Bei der Kat-L-Infrastruktur handelt es sich um eine autonome, mit Notstrom versorgte Kommunikationsinfrastruktur über die sowohl Informationen an die Bevölkerung weitergegeben, wie auch Notfallmeldungen aufgenommen und per Funk an übergeordnete Stellen weitergegeben werden können.
Die anwesenden Infrastrukturbetreibenden konnten Feedback zu den vorgestellten Diensten geben und Rückfragen an die Referenten stellen.

Im dritten Schritt wurden die vorgestellten Lösungsansätze in Gruppenarbeiten weiterentwickelt. Im Mittelpunkt standen die Fragen, welche Schritte auf technischer Ebene, auf politischer Ebene und auf organisationaler Ebene noch gegangen werden müssen, um die Mehrwert-Dienste in die Arbeitsabläufe einzufügen, so dass sie einen tatsächlichen Beitrag zur Resilienz leisten können.

Als zentrale Erkenntnis steht die Notwendigkeit einer koordinierten Zusammenarbeit zwischen den Infrastrukturen sowie die Bedeutung von Wissensmanagement und politischer Unterstützung, was sich aus Sicht der Teilnehmenden des Workshops durch die Einrichtung eines regelmäßig tagenden Referats für kritische Infrastrukturen erreichen ließe, welches bei der zuständigen Katastrophenschutzbehörde angesiedelt sein könnte. Die vorhandenen technischen Lösungen müssen nach einer bedarfsgerechten Weiterentwicklung bei den Anwendenden bekannt gemacht und einer breiteren Nutzung zugeführt werden.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und Referierenden des Workshops für die Mitarbeit!

Das ausführliche Ergebnisprotokoll des Workshops “Resilienz und Vernetzung von Infrastruktur” finden Sie hier.